Wake Up School
Nakivale ist eine UNHCR Flüchtlingssiedlung im Süden Ugandas. Hier leben rund 167.000 Menschen (Stand 2023), darunter viele aus dem Kongo. Nach der Registrierung bekommen die Geflüchteten ein Stück Land zugewiesen. Dort können sie sich ihr neues Zuhause bauen, die meisten Gebäude bestehen aus Lehmziegeln, Eukalyptusholz und Wellblech. So entstand in den letzten Jahrzehnten eine informell gewachsene Stadt. Es gibt kein fließendes Wasser, keine Kanalisation und auch nur vereinzelt Elektrizität. Trinkwasser müssen sich die Menschen meist aus weit entfernten Brunnen besorgen.
Die Arbeitslosigkeit ist groß und die finanzielle Unterstützung von außerhalb bei weitem nicht ausreichend. Umso wichtiger sind Projekte, bei denen die Menschen hier Hoffnung auf ein besseres Leben finden können. Eins davon ist die 2016 von Mugisha Namwangwa gegründete Wake Up School, die seit wir 2021 unterstützen.
Location
Nakivale, Uganda
Type
Schule, 14 Klassenräume
Project Partner
Success Roots, Mugisha & Ndagano Namwangwa
Year
2021-2025
Materials
Lehm, Lehmputz, Holztragwerk, Metalldach
Team
Jan Glasmeier, Oliver Giebels, Alessandra Esposito, Ulli Wulf, Inga Michelau
In seiner Schule sollten ursprünglich Erwachsene Englisch (Amtssprache in Uganda) lernen, um ihre Chancen auf Jobs zu erhöhen. Schnell wurde die Schule aber auch für Kinder geöffnet. 2020, als Jan und Olli ihr Engagement als Privatpersonen für die Wake Up School starteten, gingen hier bereits knapp 300 Kinder zur Schule und wurden im Sinne des ugandischen Schulsystems unterrichtet. Die Räumlichkeiten hingegen entsprachen nicht den Mindeststandards: Die Wände waren einsturzgefährdet, die Dächer undicht und die Räume klein, dunkel und stickig.
Nach intensivem Austausch planten wir 14 Klassenräume, die sich um zwei Höfe orientieren. Der größere der beiden Höfe wird mit einem schattenspendenden Korridor flankiert. Im kleineren Schulhof wurde 2022 ein Brunnen gebohrt, über den sich Schüler, Lehrer und Nachbarschaft mit Trinkwasser versorgen können.
Gemäß unserer Philosophie verwenden wir ausschließlich vor Ort verfügbare Ressourcen und Baumaterialien. So bestehen die Fundamente aus lokalem Bruchstein, die Wände aus sonnengetrockneten Lehmziegeln (Adobe Bricks) und das Dachtragwerk, die Fenster- und Türen sowie die Schultische aus lokal verfügbarem Holz.
Auf dem Nachbargrundstück entstand zusätzlich ein Toilettenhaus mit Zweikammersystem und eine kleine Apotheke. Seit 2025 wird die Schule durch eine Küche und weitere Apotheken- und Behandlungsräume ergänzt, um die Gesundheit der Community zu fördern.
Indem die Wände nicht bis unter die Dachhaut reichen, fällt ausreichend
Tageslicht in die Innenräume und die Schüler können bei ausreichen Frischluft
und angenehmen Temperaturen unterrichtet werden. Die großzügig auskragenden Dachflächen und der umlaufende Korridor schützen einerseits die Nutzer vor Sonne und Regen, sorgen gleichzeitig aber auch dafür, dass die Wände auch bei Starkregen trocken und somit standsicher bleiben.
Wir bedanken uns bei allen Menschen, die das Projekt entweder finanziell unterstützt oder auch tatkräftig vor Ort mitgeholfen haben.
Ein besonderer Dank gilt den beiden Großspendern ClayTec aus Viersen und Florian Betzler aus Hamburg.
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